Der nordzyprische Präsident Mustafa Akıncı hat seine Teilnahme an einem Abendessen am Rande des UN-Nothilfegipfels verteidigt. „Die türkischen Zyprer sind gleichberechtigte Partner, können die daraus entstehenden Rechte aber seit 53 Jahren nicht ausüben“, sagte das Staatsoberhaupt. Man könne von den Türken Zyperns nicht verlangen, dass sie den Generalsekretär der Vereinten Nationen nur in der Pufferzone Zyperns oder in New York treffen dürften. „Niemand sollte glauben, er könne über die Teilnahme des Präsidenten der Türkischen Republik Nordzypern an einem Dinner bestimmen.“ Der Präsident gab zu bedenken, dass die Türkei Nordzypern als einen Staat anerkenne und es der türkische Staatschef war, der zu dem Abendessen eingeladen hatte.
Der südzyprische Präsident Anastasiadis hatte seine Teilnahme in Istanbul abgesagt, nachdem er erfahren hatte, dass Akıncı teilnehmen würde. Zudem machte er die Vereinten Nationen dafür verantwortlich, so das „illegale Besatzungsregime “ (zypern-griechischer Sprachgebrauch für die Regierung Nordzyperns) aufzuwerten. Ein für den vergangenen Freitag anberaumtes Treffen zwischen den beiden Präsidenten wurde von griechischer Seite durch die sozialen Medien abgesagt. Durch die Medien Südzyperns „geisterte“ in den vergangenen Tagen auch immer wieder die Überlegung, dass die Regierung Südzyperns den UN-Sondergesandten Espen Barth Eide zur „persona non grata“ erklären könnte. Dieser habe sich aus Sicht Südzyperns nicht neutral verhalten. Bereits sein Vorgänger, der ehemalige australische Außenminister Alexander Downer, wurde von den meisten Zyperngriechen am Ende seiner Amtszeit abgelehnt, weil er angeblich zu sehr den türkischen Standpunkt akzeptiert hätte.
„Wenn die Vereinten Nationen nicht blind den Sichtweisen der Zyperngriechen folgen, so gelten sie als einseitig. Das macht Verhandlungen auch in diesen Tagen kaum möglich“, sagte TRNZ-Repräsentant Uli Piller in diesem Zusammenhang. Und weiter: „Eine Einigung wird schwerer, wenn der inselgriechische Präsident sich nicht freimachen kann von den Stimmungen im neuen inselgriechischen Parlament, dem nun auch zwei ultra-rechte Abgeordnete angehören.“ Unterdessen wurde bekannt, dass der zyperngriechische Erzbischof Chrisostomos den Einzug dieser beiden Abgeordneten der ELAM-Bewegung begrüßt habe und derzeit wenig Chancen auf eine Einigung sehe. [trnc munich]
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