Zum 50. Jahrestags des „Erenköy-Widerstands” fanden Gedenkfeiern statt. Im Sommer 1964 war es erneut zu Auseinandersetzungen zwischen griechischen und türkischen Zyprern gekommen. Die USA verhinderten damals einen direkten Einmarsch türkischer Truppen. Anlässlich der Erinnerung an dieses Vorkommnis versammeln sich jährlich Anfang August Menschen in Erenköy (gr: Kokkina), einer türkischzyprischen Enklave umgeben von Südzypern. Die auf der Insel stationierte UN-Friedenstruppe organisiert die Sicherheit rund um die Feierlichkeit. Unter anderem sind auch die Polizeieinheiten der UNFICYP/UNPOL an der Organisation beteiligt. Weil diese in einer offiziellen E-Mail, die laut inseltürkischen Nachrichten auch offen auf der Website der UNFICYP einsehbar war, aber ohne Einschränkung die Abkürzung „TRNC“ (Turkish Republic of Northern Cyprus) erwähnte, will der Süden nun bei den Vereinten Nationen protestieren (Foto der besagten E-Mail). In den Medien kam es bereits zu Kritik. Der Inselsüden beansprucht für sich, die alleinige Staatlichkeit auf Zypern zu vertreten. Im Süden spricht man im Zusammenhang mit der TRNC von einem „Pseudo-Staat“, früher nannte man den Norden „Denktaş-Regime“ oder „sogenannte TRNC“. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass es den Staat TRNC nicht gibt. Nordzypern als Staat allerdings existiert. Das stabilisierte De-facto-Regime ist mittlerweile über 30 Jahre alt, hat eine demokratische Verfassung, ein Staatsvolk und ein klar umstecktes Territorium. Lediglich die internationale Anerkennung fehlt der TRNC – ebenso wie es Taiwan fehlt. (trnc munich, brt)
„Ebenso wie es Taiwan fehlt.“ –> Taiwan („Republik China“) ist von gut 20 Staaten annerkannt, die TRNZ von nur einem (Türkei). Und die Türkei spielt bekanntlich eine große Rolle für die TRNZ.