Glafkos Ioannou Klerides (* 24. April 1919 in Nikosia als Γλαύκος Ιοάννου Κληρίδης) starb am 15. November 2013 im Alter von 94 Jahren in der Evangelistria-Klinik der Inselhauptstadt Nikosia. Am Dienstag wurde der verstorbene Politiker beigesetzt. An der Trauerfeier nahm neben Staatsvertretern aus Griechenland, Israel und Serbien auch der ehemalige Präsident der Türkischen Republik Nordzypern, Mehmet Ali Talat, teil. Während die Familie von Ex-Präsident Denktaş einen Trauerkranz schickte, veröffentlichte das aktuelle nordzyprische Oberhaupt Derviş Eroğlu eine offizielle Beileidsbekundung.
Wer war Glafkos Klerides?
Klerides diente während des Zweiten Weltkrieges für die britische Royal Air Force. 1942 ging er nach einem Flugzeugabsturz in die deutsche Kriegsgefangenschaft. Nach dem Weltkrieg studierte er Jura am King’s College London und kehrte 1948 nach Zypern zurück. Im Kampf gegen die britische Kolonialmacht auf Zypern war Klerides ein sehr engagiertes Mitglied der griechisch-zyprischen Befreiungsorganisation EOKA. Zum einen verteidigte er als Jurist die EOKA-Partisanen vor den Kolonialgerichten, zum anderen organisierte er unter dem Decknamen „Ypereidis“ die Milizen für General Georgios Grivas.
Politische Karriere
Klerides nahm 1959 an der Londoner Konferenz über die Zukunft Zyperns teil und wurde bis zur Unabhängigkeit der Insel 1960 als Justizminister eingesetzt. Im gleichen Zeitraum war er Leiter der griechisch-zyprischen Delegation im Verfassungskomitee. Im Juli 1960 wurde er in das zyprische Repräsentantenhaus gewählt und war bis 1976 Parlamentspräsident. Nach dem Putsch der Junta gegen Erzbischof Makarios (†1977) und der Abdankung von Nikos Sampson (†2001) wurde Klerides 1974 erstmals als Interimspräsident das Staatsoberhaupt Griechisch-Zyperns, bevor er in der Zeit zwischen 1993 und 2003 zweimal regulär zum Präsidenten gewählt wurde. Ab 1968 verhandelte er mit seinem Konterparten Rauf Denktaş (†2012) über die friedliche Lösung der Zypernfrage. Des Weiteren gründete Klerides 1976 die christdemokratische und konservative „Demokratische Versammlung“ (Dimokratikos Synagermos – DISY) und sprach sich 2004 für den Friedensplan von Kofi Annan zur Vereinigung Zyperns aus.
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