Der ehemalige Außenminister der Türkischen Republik Nordzypern, Hüseyin Özgürgün, wurde am Sonntag auf einem außerordentlichen Parteitag zum neuen Chef der „Nationalen Einheitspartei“ UBP gewählt. Er hatte dieses Amt bereits 2006 inne, nachdem die UBP die Wahlen damals verlor und Derviş Eroğlu sich von der Parteispitze zurückzog. Nach einem Jahr an der Spitze der UBP musste Özgürgün damals Tahsin Ertuğruloğlu Platz machen, der als UBP-Chef die Partei in den Umfragen wieder nach oben brachte. Kurz vor den Parlamentswahlen kehrte Eroğlu an die Spitze zurück. Er wurde erneut Ministerpräsident und berücksichtige Ertuğruloğlu in seinem Kabinett nicht mehr. Nachdem Eroğlu ein Jahr später 2010 UBP-Kandidat für das Präsidentenamt wurde, wagte Ertuğruloğlu den Bruch mit seiner Partei und kandidierte gegen Eroğlu. Er verlor; Eroğlu wurde Präsident und İrsen Küçük neuer UBP-Chef und Ministerpräsident. Im vergangenen Jahr kehrte Ertuğruloğlu in die UBP zurück. Die Partei verlor die vorgezogenen Neuwahlen im Juli klar, Parteichef Küçük verpasste gar den Einzug in die Nationalversammlung. Er musste zurücktreten. Staatspräsident Eroğlu, obgleich parteilos, spielt innerhalb der UBP noch immer eine gewichtige Rolle. Die Partei entschied sich mit Hüseyin Özgürgün für den Außenminister in der Regierung Küçük und gegen Experimente. Ein Aufstand gegen Eroğlu blieb aus. Der neue, alte Parteichef sprach von einem Neuanfang und einer Neuaufstellung. Die UBP hat nur mehr 14 Abgeordnete in der Nationalversammlung (vor dem Bruch verfügte sie mit 30 Sitzen über eine satte absolute Mehrheit im 50-Sitze starken Parlament).
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