Bei einem Fernsehauftritt sprach der zweite Präsident und früher Premierminister der Türkischen Republik Nordzypern, Mehmet Ali Talat, unter anderem über die aktuelle Finanzkrise im griechischen Teil der Insel Zypern. Der Sozialdemokrat sei als „Zyprer und Mensch“ über die aktuelle Situation des Nachbarn unzufrieden. Zwar habe das Schrumpfen der südzyprischen Wirtschaft auch negative Einflüsse auf den Inselnorden, aber man müsse allem Schlechten etwas Gutes abgewinnen. Die Wirtschaftskrise in Südzypern zeige, wie dringend Zypern eine Lösung benötige. Es sei nun an der Zeit, dass vor allem das griechisch-zyprische Volk davon überzeugt werde, wie wichtig und lebensnotwendig die Lösung der Zypernfrage sei. Jedoch sei der Lösungsprozess, den er stets unterstütze, mittlerweile völlig zum Erliegen gekommen, betonte der ehemalige Regierungschef Nordzyperns.
Des Weiteren liege laut dem nordzyprischen Politiker der Ursprung des Niedergangs der inselgriechischen Wirtschaft im Finanzsektor. Die südzyprischen Banken hätten, so Talat, ihre Einlagen nicht für Investitionen, sondern für Staatsanleihen Griechenlands verwendet. Er betonte, die Schuld sei nicht in Brüssel zu suchen. Außerdem sei es nicht sinnvoll, die Europäische Union zu kritisieren. Dass man nun das Vertrauen in die EU hinterfrage, sei eine „absurde Beschäftigung“, erklärte das ehemalige Staatsoberhaupt Türkisch-Zyperns. Hätten die Zyperngriechen dem UN-Friedensplan zur Vereinigung der Insel zugestimmt, so Talat, wären in die einstmalige Tourismushochburg Varoscha und in andere Gebiete große Summen investiert worden, und man hätte so eine Finanzkrise verhindern und ein Wirtschaftswachstum realisieren können. (tak)
Die Pleitegriechen sind natürlich schuld, aber auch die EU-Politiker, welche den Bankenkapitalismus, die Geldwäsche und die verfälschten Berichte europäischer Südstaaten blauäugig toleriert haben. Mehmet Yılmaz