Das Vorstandsmitglied der Sozialistischen Demokratiepartei (Toplumcu Demokrasi Partisi – TDP) , Gülçin Erkmen, hat zum fünften Februar, dem in der Türkei und der Türkischen Republik Nordzypern zelebrierten Tag des Laizismus, eine Mitteilung veröffentlicht. Darin unterstreicht sie die enorme Bedeutung der Einzugnahme des Laizismus in die türkische Verfassung im Jahre 1937 durch eine Initiative des Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk mit dem Ziel, die Eigenschaften der Republik, die Unabhängigkeit des Staates und den Frieden im Land zu schützen. „Das Prinzip des Laizismus, die Trennung der staatlichen und religiösen Angelegenheiten, bedeutet, die Freiheit des Glaubens und des Gewissens für das soziale Leben und die Bildung als Fundament und Basis zu nehmen.“, so Erkmen.
Weiter erklärt die Sozialistin, der Laizismus sei das Produkt des Nationalstaates und der industrialiserten Gesellschaft. Im laizistischen Staat gehöre die Souveränität bedingungslos dem Volk. Die Quelle staatlicher Herrschaft und politischer Souveränität sei nicht Gott, eine Religion oder irgendeine Heiligkeit, sondern sie entspringe dem Volk. In einer solchen Ordnung könne laut Erkmen nicht in die Religion, den Glauben, die Konfession oder Gemeinde eingegriffen werden. Der Laizismus bedeutet dem TDP-Vorstandsmitglied zufolge nicht, dass man auf die Religion verzichten muss oder die Religiosität beschmutzt wird und alle Menschen in die Hölle kommen. Menschen, die den Laizismus akzeptieren, sehen ein, dass der Staat, die Schule, Kaserne und Gerichtsbarkeit frei von religiösen Gesetzen sein müssen, heißt es in der Mitteilung zum Laizismustag. Abschließend bemerkt Erkmen: „Der moderne Mensch ist frei in seiner Entscheidung, einer oder keiner Religion anzugehören. Wir möchten, dass nachfolgende Generationen frei in der Meinungsbildung und unabhängig im Wissenserwerb sowie mit freien Gewissen erzogen werden.“. (tak)
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