Derzeit werden in der Türkischen Republik Nordzypern innerhalb militärischer Gebiete 16 Ausgrabungen durchgeführt, um die Verschollenen zu finden, welche im Zeitraum zwischen 1963 und 1974 bei den militärischen Auseinandersetzungen zwischen türkischen, griechischen, türkisch- und griechisch-zyprischen Truppen und Paramilitärs getötet wurden. Dies erklärte Gülden Plümer Küçük, ein Mitglied des Komitees für verschollene Personen auf Zypern, im Gespräch mit einem Reporter der staatlichen Nachrichtenagentur TAK. Gülden Plümer Küçük sagte, dass die letzten Medienberichte in Südzypern über die Arbeiten des Verschollenen-Komitees nicht richtig seien. Im zivilen Bereich seien immer noch Ausgrabungen notwendig, insgesamt seien weitere 200 noch geplant. Es werden aber durchaus mehr sein, da stetig neue Augenzeugenberichte hereinkommen, so Plümer Küçük. Außerdem habe das aus griechischen und türkischen Zyprern bestehende Komitee eine gute Beziehung zu den Friedenstruppen der Türkei in Nordzypern, welche auch Untersuchungen und Ausgrabungen in militärischen Sperrzonen zulassen würden. Des Weiteren sei auch die Meldung völlig falsch, dass bei Hamitköy das größte Massengrab Zyperns gefunden worden sei. Das größte Massengrab auf Zypern habe man bereits in 1974 in der Nähe der Dörfer Atlılar, Muratağa und Sandallar gefunden und 126 Leichen türkischer Zyprer geborgen, betonte Plümer Küçük. [Siehe dazu: Die Massaker von Muratağa, Sandallar & Atlılar]
Das Komitee für verschollene Personen auf Zypern
Bei verschiedenen Ausgrabungen auf der gesamten Insel hat das bikommunale Team aus 55 Archäologen und Anthropologen die Überreste von 873 Personen geborgen. Bisher konnte das von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene Verschollenen-Komitee durch DNA-Untersuchungen die Identitäten von insgesamt 330 Personen feststellen. Somit konnten die sterblichen Überreste von 264 Zyperngriechen und 66 Zyperntürken ihren Familien übergeben. Bis heute werden noch 494 türkische und 1.464 griechische Zyprer vermisst. Das Komitee hat bisher 609 Ausgrabungen durchgeführt, wobei in 373 Fällen keine Leichen gefunden wurden. (brt, tak, cpm cyprus)
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