In einem Interview mit der südzyprischen Zeitung Phileleftheros hat der Erzbischof der Insel Zypern erklärt, dass er in Zusammenarbeit mit der Opposition die Einigung auf eine nationale Linie gegen eine „Türkisierung Zyperns“ anstrebe. In den letzten Monaten sei Chrysostomos II. mit dem Chef der Demokratischen Versammlung (DISY), Nikos Anastasiades, zusammengekommen und werde sich laut eigener Aussage mit allen Vorsitzenden der Oppositionsparteien treffen, um einen gemeinsamen Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr zu bestimmen. Dem höchsten Geistlichen der zyprisch-orthodoxen Kirche zufolge werde aus türkischer Seite die „Türkisierung der Insel“ und eine Zweistaatenlösung für Zypern angestrebt. Die Erfüllung der türkischen Forderungen hätte aber, so Chrysostomos, die Auflösung der Republik Zypern zur Folge. Das Kirchenoberhaupt habe sich bereits mit Politikern getroffen, die die gleichen Sorgen und Wünsche hätten wie er. Die Frage nach dem neuen Präsidenten sei keine Frage der Person, sondern der nationalen Linie, erklärte der Erzbischof im Interview und fügte hinzu, dass er vom zukünftigen Präsidenten bezüglich der Türkisierungsbestrebungen nicht nur Worte, sondern auch Taten erwarte. (kıbrıs, tak)