In einem Artikel in der griechischsprachigen Zeitung Alithia hat der Kolumnist Yiannos Ioannou die einseitige Betrachtung des Zypernkonflikts im Süden der Insel kritisiert. Seit dem Frühjahr 1964 sei die Republik Zypern fest in inselgriechischer Hand. Die Frage, ob die türkischen Zyprer freiwillig den Staatsapparat verlassen hätten oder verdrängt worden seien, sei als nebensächlich zu betrachten. Außerdem könne man laut Ioannou nicht abstreiten, dass die Verfassung der Republik Zypern eine politische und administrative Rolle der Zyperntürken vorsehe, die seit fast einem halben Jahrhundert nicht wahrgenommen werden könne. Jedoch würden die griechisch-zyprischen Politiker den Zypernkonflikt auf eine Invasion und Besatzung durch die Türkei reduzieren. Dabei verdrängen die Politiker des Inselsüdens aber, dass sich die UN-Friedenstruppen seit 1964 auf Zypern befinden und die Gespräche zur Lösung der Zypernfrage seit 1968 bis heute andauern, so Iannou. (alithia)