Ankara hat erneut mit dem Einfrieren der diplomatischen Beziehungen zur Europäischen Union gedroht, sollte bis zum zweiten Halbjahr 2012 keine Lösung der Zypernfrage im Einvernehmen mit allen Parteien gefunden werden. Die Türkische Republik Nordzypern und die Türkei bekräftigen seit Langem, dass es kaum erträglich sei, dass die Verhandlungen von der griechischzyprischen Seite ohne die nötige Kompromissbereitschaft geführt würden. Oftmals betonte der nordzyprische Staatschef Eroğlu, dass der Eindruck, im Inselsüden setze man auf den Zeitfaktor, unausweichlich sei. Griechisch-Zypern übernimmt in der zweiten Jahreshälfte 2012 die EU-Ratspräsidentschaft. Lefkoşa und Ankara wollen bis dahin den Zypernkonflikt beseitigt haben. Nun hat die türkische Regierung, abgestimmt mit den Verantwortlichen im Norden Zyperns, bekräftigt, man werde die Beziehungen zur EU während der EU-Ratspräsidentschaft Südzyperns einfrieren. Ankara erkennt die heutige „Republik Zypern“ nicht als „die Regierung Zyperns“ an. Die Medien in Deutschland verkürzten diese Meldung in ihren Schlagzeilen meist darauf, dass die Türkei ihre Beziehungen auf Eis legen wolle. „Die Gründe und welche zeitliche Dimension dahintersteht, werden in der Presse hier in Deutschland in den Überschriften ausgeklammert“, zeigte sich TRNZ-Repräsentant Uli Piller enttäuscht. (up)