Im Herbst feiert die zypern-türkische Vertretung in München 10-Jähriges. Im Herbst 2001 wurde Uli Piller vom damaligen türkisch-zyprischen Staatspräsidenten Rauf Denktaş zum Ehrenamtlichen Repräsentanten der TRNC in München ernannt. Die Aufgaben seien damals wie heute, so Piller, Akzeptanz zu schaffen für die Sichtweise der türkischen Zyprer. „Noch immer erlebt man es, als ,Lohn empfangender Propagandaschreiber der türkischen Regierung‘ bezeichnet zu werden, aber“, so gibt der Vertreter der TRNC in der bayerischen Landeshauptstadt an, „mehr und mehr wird den Leuten bewusst, dass die Geschichte Zyperns nicht so einfach gestrickt ist, wie man versucht es darzustellen.“ Piller bemüht sich, den türkisch-zyprischen Standpunkt sachlich darzulegen. Aber: „Sie können noch so sachlich argumentieren und die historischen Zusammenhänge aus Ihrer Sichtweise schildern, es wird immer Akteure geben, die Sie als, einseitig‘, ,unwissenschaftlich‘ oder ,propagandistisch‘ diffamieren, weil sie angeblich auf der falschen Seite stehen.“ Der Repräsentant betonte in einem Gespräch, dass nach zehn Jahren für den Norden Zyperns, vieles, aber noch lange nicht alles erreicht wurde. „Es wäre schön, fiele das Sportembargo“, unterstrich er. „Wir haben nichts davon, die Schuld an der Teilung den jeweils anderen zuzuschieben, aber eine Lösung des Konflikts kann es nicht geben, wenn man einfach nur den Standpunkt der einen Seite als wahr und richtig anerkennt und den anderen verschweigt.“ Er habe es sich in den 10 Jahren seiner bisherigen Amtszeit zur Aufgabe gemacht, den unbekannten und verschwiegenen Standpunkt „aufs Tablett zu bringen“, so Piller, „auch wenn es unbequem ist und man dabei aneckt“. Gefeiert werden soll das 10-Jährige mit einem kleinen Empfang im Herbst. (up)