In einem Arbeiterviertel der Hauptstadt Lefkoşa wurden zwei Männer mit dem Vorwurf des gleichgeschlechtlichen Verkehrs verhaftet. Nachbarn hatten sich bei der Polizei beschwert. Bei Gericht bestritten die Angeklagten die Unterstellungen und sprachen von Verleumdung. Im türkischen Teil der Insel Zypern ist einvernehmlicher Sex zwischen Männern laut Strafgesetz (154. Teil) Paragraph 171 verboten, wird juristisch als „Geschlechtsverkehr wider der Regeln der Natur“ bezeichnet und mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet. Laut Paragraph 172 ist auch der Versuch eine schwere Straftat und wird mit drei Jahren Freiheitsentzug bestraft. Das Strafmaß kann laut Paragraph 173 bis zu 14 Jahren erhöht werden, wenn eine Nötigung zu einer gleichgeschlechtlichen sexuellen Handlung zwischen Männern vorliegt. Diese Gesetze sind etwa 100 Jahre alt und stammen noch aus der britischen Kolonialzeit. In 2008 hatte die damalige türkisch-zyprische Parlamentspräsidenten Fatma Ekenoğlu Gesetzesänderungen zum Thema Diskriminierung bezüglich der sexuellen Orientierung vorgeschlagen. Bis heute hat sich aber nur wenig geändert. (cnn türk, kıbrıs, mahkemeler.net)